Sechs junge Erwachsene schauen zurück auf ihre gemeinsame Grundschulzeit in einer Inklusionsklasse. Sie reflektieren ihre Erlebnisse und Erfahrungen – und blicken in die Zukunft. Ein berührender und genau beobachtender Dokumentarfilm von Hubertus Siegert.
In dem 80-minütigen Kinofilm DIE KINDER DER UTOPIE treffen sich sechs junge Erwachsene wieder. Im Jahre 2004 wurden sie schon einmal dokumentiert – für den Film KLASSENLEBEN.
Sie besuchten damals eine Berliner Grundschule, an der eine zu der Zeit noch außergewöhnliche Form des inklusiven Schulunterrichts stattfand: Kinder mit und ohne Behinderungen wurden gemeinsam unterrichtet. Auch Schwerstbehinderte waren Teil der Klassengemeinschaft.
Gemeinsam sehen sich die jungen Erwachsenen Filmaufnahmen aus ihrer Schulzeit an, begegnen ihrem jüngeren Ich, sprechen bisher Ungesagtes aus und reden darüber, wie sie wurden, was sie sind: Luca ist leidenschaftliche Hobbyfotografin und studiert Umweltwissenschaften; Marvin jobbt in einer Behindertenwerkstatt und sucht seinen Lebenssinn im christlichen Glauben; Dennis ist auf dem besten Weg, ein Star am Musical-Himmel zu werden; Johanna lernt mit großer Entschlossenheit Altenpflegerin und möchte bald ganz zu ihrem Freund ziehen; Christian befindet sich seit seinem schwulen Coming-Out in einer Selbstfindungsphase, hat sein VWL-Studium hingeschmissen und überlegt, in welche Richtung er sich beruflich bewegen möchte; und Natalie will ihr Praktikum als Küchenhilfe in eine Festanstellung wandeln und bald bei ihren Eltern ausziehen.
Süddeutsche Zeitung
Luca und Natalie, Foto: Mathias Bothor
Dennis und Christian blicken zurück auf KLASSENLEBEN. Foto: Mathias Bothor
Die gemeinsame Schulzeit hat die jungen Menschen geprägt. Christian erzählt: „Dadurch, dass es Grundbestandteil des Klassensystems war, war es akzeptierter, dass es unterschiedliche Geschwindigkeiten gibt im Lernen. Diese Akzeptanz ist wichtig. Das war eben später dann nicht mehr so.”
Wir erleben, wie die Generation Y hier vollkommen selbstverständlich Inklusion lebt. Wer im Film eine Bewertung der inklusiven Erlebnisse sucht, wird sie dort nicht finden: Wir können aus dem Film ganz eigene Schlüsse ziehen.
Was bleibt, wenn der Film endet, ist der Eindruck vom tiefen gegenseitigen Respekt unter den ehemaligen Klassenkamerad:innen.
„Momentan wird das Thema Inklusion nur aus der Perspektive der Erwachsenen beleuchtet, der ÄrztInnen, der LehrerInnen, der PolitikerInnen. Aber wir erfahren zu selten, wie eigentlich Kinder Inklusion erleben. Der Film wirft darauf einen einmaligen Blick.“
Raul Krauthausen, Inklusions-Aktivist
„Ich kam damals in der 4. Klasse von einer anderen Schule neu auf die Fläming. Integration war für mich anfangs ein Abenteuer und danach einfach Normalität.“
Christian kam erst in der 4. Klasse in die Fläming-Grundschule und ging dann mit der Klasse auf die Sophie-Scholl-Oberschule, die er mit dem Abitur abschloss.
Bis 2015 studierte er zunächst Volkswirtschaft an der Universität Hamburg, wechselte dann den Studiengang und studiert sei 2017 in Nijmegen Psychologie.
„Es war für mich als Kind unendlich kostbar, zu erfahren, wie unterschiedlich die Menschen sind. Inklusion ist für mich keine Rücksichtnahme oder Verhätschelung sondern schlicht und einfach Akzeptanz und Respekt.“
Dennis machte sein Abitur ebenfalls an der Sophie-Scholl-Oberschule und war zusammen mit Luca im Landesjugendchor. 2012 – 2016 studierte er Musical/Show an der Universität der Künste Berlin. 2015 nahm er am 44. Bundeswettbewerb Gesang teil und erreichte den 1. Platz im Bereich Musical. Er hatte bereits verschiedene Engagements an Bühnen wie der Komischen Oper Berlin, dem Saarländischen Staatstheater und dem Admiralspalast Berlin.
„Dennis machte sein Abitur ebenfalls an der Sophie-Scholl-Oberschule und war zusammen mit Luca im Landesjugendchor. 2012 – 2016 studierte er Musical/Show an der Universität der Künste Berlin.
2015 nahm er am 44. Bundeswettbewerb Gesang teil und erreichte den 1. Platz im Bereich Musical.
Er hatte bereits verschiedene Engagements an Bühnen wie der Komischen Oper Berlin, dem Saarländischen Staatstheater und dem Admiralspalast Berlin.
Johanna ging nach der 6. Klasse der Fläming-Grundschule noch zwei Schuljahre auf die Sophie-Scholl-Oberschule. Ihren Hauptschulabschluss machte sie zusammen mit Marvin an der Loschmidt-Oberschule. Nach der Schule leistete sie ein freiwilliges soziales Jahr in einem Heim für Behinderte. Sie entschied sich für eine Ausbildung zur Altenpflegerin mit dem Ziel, später in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung zu arbeiten.
„Inklusion ist für mich eine Selbstverständlichkeit. In meinen Augen sollte sie ein ganz normaler Teil unserer Gesellschaft sein. Ich bin froh auf eine Schule gegangen zu sein, an der genau das gelebt wurde.“
Luca absolvierte an der Sophie-Scholl-Oberschule ihr Abitur. In der 11. Klasse nahm sie an einem Austausch nach Neuseeland teil, nach dem Schulabschluss reiste sie erneut dorthin. Sie studierte Umweltwissenschaften an der Leuphana Universität in Lüneburg und schloss das Bachelor-Studium erfolgreich ab. Zur Zeit studiert sie dort im Doppelbachelor noch Psychologie.
„Für mich ist die Zeit in der Flämingschule eine Zeit gewesen, wo ich gern dran zurück denke! Ich bin froh, das Privileg gehabt haben zu dürfen, die Schule zu besuchen, und hoffe, dass dieses System weltweit und flächendeckend übernommen wird. Denn umso früher man damit anfängt, desto leichter ist es, Menschen mit Behinderung zu respektieren!“
Marvin wechselte nach der Grundschulzeit zunächst gemeinsam mit seinen Mitschüler*innen an die Sophie-Scholl-Oberschule. Nach zwei Jahren verließ er diese Schule und machte dann seinen Hauptschulabschluss an der Loschmidt-Oberschule, einer Berufsschule mit sonderpädagogischem Schwerpunkt.
Seit 2010 arbeitete er in der Geschäftsstelle Lankwitz des FSD Lwerk – einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Nach einer erfolgreichen Sachkundeprüfung ist er seit November 2018 im Sicherheitsgewerbe tätig und hat es an den ersten Arbeitsmarkt geschafft.
„Die Fläming-Schule war die allerschönste Zeit in meinem Leben. Es hat mir großen Spaß gemacht, dort zu lernen, und ich hatte viele viele gute Freunde. Und ich erinnere mich oft an meine liebe Freundin Lena, die leider schon tot ist.“
Natalie ging zusammen mit ihren Mitschüler*innen auf die Sophie-Scholl-Oberschule und wechselte zur 10. Klasse auf die berufsvorbereitende Loschmidt-Schule.
Sie machte ein Praktikum in einer Schulküche und hatte danach eine Anstellung in der Küche der Kantine des Rathauses Schöneberg. Über die Wirtschaftsakademie Berlin konnte sie eine Ausbildung in der Küche der Rudolf-Steiner-Schule in Berlin-Dahlem absolvieren. Hier hat sie mittlerweile eine Festanstellung.
Sechs junge Erwachsene schauen zurück auf ihre gemeinsame Grundschulzeit in einer Inklusionsklasse. Sie reflektieren ihre Erlebnisse und Erfahrungen – und blicken in die Zukunft. Ein berührender und genau beobachtender Dokumentarfilm von Hubertus Siegert.
In dem 80-minütigen Kinofilm DIE KINDER DER UTOPIE treffen sich sechs junge Erwachsene wieder. Im Jahre 2004 wurden sie schon einmal dokumentiert – für den Film KLASSENLEBEN.
Sie besuchten damals eine Berliner Grundschule, an der eine zu der Zeit noch außergewöhnliche Form des inklusiven Schulunterrichts stattfand: Kinder mit und ohne Behinderungen wurden gemeinsam unterrichtet. Auch Schwerstbehinderte waren Teil der Klassengemeinschaft.
Gemeinsam sehen sich die jungen Erwachsenen Filmaufnahmen aus ihrer Schulzeit an, begegnen ihrem jüngeren Ich, sprechen bisher Ungesagtes aus und reden darüber, wie sie wurden, was sie sind: Luca ist leidenschaftliche Hobbyfotografin und studiert Umweltwissenschaften; Marvin jobbt in einer Behindertenwerkstatt und sucht seinen Lebenssinn im christlichen Glauben; Dennis ist auf dem besten Weg, ein Star am Musical-Himmel zu werden; Johanna lernt mit großer Entschlossenheit Altenpflegerin und möchte bald ganz zu ihrem Freund ziehen; Christian befindet sich seit seinem schwulen Coming-Out in einer Selbstfindungsphase, hat sein VWL-Studium hingeschmissen und überlegt, in welche Richtung er sich beruflich bewegen möchte; und Natalie will ihr Praktikum als Küchenhilfe in eine Festanstellung wandeln und bald bei ihren Eltern ausziehen.
Süddeutsche Zeitung
Luca und Natalie, Foto: Mathias Bothor
Dennis und Christian blicken zurück auf KLASSENLEBEN. Foto: Mathias Bothor
Die gemeinsame Schulzeit hat die jungen Menschen geprägt. Christian erzählt: „Dadurch, dass es Grundbestandteil des Klassensystems war, war es akzeptierter, dass es unterschiedliche Geschwindigkeiten gibt im Lernen. Diese Akzeptanz ist wichtig. Das war eben später dann nicht mehr so.”
Wir erleben, wie die Generation Y hier vollkommen selbstverständlich Inklusion lebt. Wer im Film eine Bewertung der inklusiven Erlebnisse sucht, wird sie dort nicht finden: Wir können aus dem Film ganz eigene Schlüsse ziehen.
Was bleibt, wenn der Film endet, ist der Eindruck vom tiefen gegenseitigen Respekt unter den ehemaligen Klassenkamerad:innen.
„Momentan wird das Thema Inklusion nur aus der Perspektive der Erwachsenen beleuchtet, der ÄrztInnen, der LehrerInnen, der PolitikerInnen. Aber wir erfahren zu selten, wie eigentlich Kinder Inklusion erleben. Der Film wirft darauf einen einmaligen Blick.“
Raul Krauthausen, Inklusions-Aktivist
„Ich kam damals in der 4. Klasse von einer anderen Schule neu auf die Fläming. Integration war für mich anfangs ein Abenteuer und danach einfach Normalität.“
Christian kam erst in der 4. Klasse in die Fläming-Grundschule und ging dann mit der Klasse auf die Sophie-Scholl-Oberschule, die er mit dem Abitur abschloss.
Bis 2015 studierte er zunächst Volkswirtschaft an der Universität Hamburg, wechselte dann den Studiengang und studiert sei 2017 in Nijmegen Psychologie.
„Es war für mich als Kind unendlich kostbar, zu erfahren, wie unterschiedlich die Menschen sind. Inklusion ist für mich keine Rücksichtnahme oder Verhätschelung sondern schlicht und einfach Akzeptanz und Respekt.“
Dennis machte sein Abitur ebenfalls an der Sophie-Scholl-Oberschule und war zusammen mit Luca im Landesjugendchor. 2012 – 2016 studierte er Musical/Show an der Universität der Künste Berlin. 2015 nahm er am 44. Bundeswettbewerb Gesang teil und erreichte den 1. Platz im Bereich Musical. Er hatte bereits verschiedene Engagements an Bühnen wie der Komischen Oper Berlin, dem Saarländischen Staatstheater und dem Admiralspalast Berlin.
„Dennis machte sein Abitur ebenfalls an der Sophie-Scholl-Oberschule und war zusammen mit Luca im Landesjugendchor. 2012 – 2016 studierte er Musical/Show an der Universität der Künste Berlin.
2015 nahm er am 44. Bundeswettbewerb Gesang teil und erreichte den 1. Platz im Bereich Musical.
Er hatte bereits verschiedene Engagements an Bühnen wie der Komischen Oper Berlin, dem Saarländischen Staatstheater und dem Admiralspalast Berlin.
Johanna ging nach der 6. Klasse der Fläming-Grundschule noch zwei Schuljahre auf die Sophie-Scholl-Oberschule. Ihren Hauptschulabschluss machte sie zusammen mit Marvin an der Loschmidt-Oberschule. Nach der Schule leistete sie ein freiwilliges soziales Jahr in einem Heim für Behinderte. Sie entschied sich für eine Ausbildung zur Altenpflegerin mit dem Ziel, später in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung zu arbeiten.
„Inklusion ist für mich eine Selbstverständlichkeit. In meinen Augen sollte sie ein ganz normaler Teil unserer Gesellschaft sein. Ich bin froh auf eine Schule gegangen zu sein, an der genau das gelebt wurde.“
Luca absolvierte an der Sophie-Scholl-Oberschule ihr Abitur. In der 11. Klasse nahm sie an einem Austausch nach Neuseeland teil, nach dem Schulabschluss reiste sie erneut dorthin. Sie studierte Umweltwissenschaften an der Leuphana Universität in Lüneburg und schloss das Bachelor-Studium erfolgreich ab. Zur Zeit studiert sie dort im Doppelbachelor noch Psychologie.
„Für mich ist die Zeit in der Flämingschule eine Zeit gewesen, wo ich gern dran zurück denke! Ich bin froh, das Privileg gehabt haben zu dürfen, die Schule zu besuchen, und hoffe, dass dieses System weltweit und flächendeckend übernommen wird. Denn umso früher man damit anfängt, desto leichter ist es, Menschen mit Behinderung zu respektieren!“
Marvin wechselte nach der Grundschulzeit zunächst gemeinsam mit seinen Mitschüler*innen an die Sophie-Scholl-Oberschule. Nach zwei Jahren verließ er diese Schule und machte dann seinen Hauptschulabschluss an der Loschmidt-Oberschule, einer Berufsschule mit sonderpädagogischem Schwerpunkt.
Seit 2010 arbeitete er in der Geschäftsstelle Lankwitz des FSD Lwerk – einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Nach einer erfolgreichen Sachkundeprüfung ist er seit November 2018 im Sicherheitsgewerbe tätig und hat es an den ersten Arbeitsmarkt geschafft.
„Die Fläming-Schule war die allerschönste Zeit in meinem Leben. Es hat mir großen Spaß gemacht, dort zu lernen, und ich hatte viele viele gute Freunde. Und ich erinnere mich oft an meine liebe Freundin Lena, die leider schon tot ist.“
Natalie ging zusammen mit ihren Mitschüler*innen auf die Sophie-Scholl-Oberschule und wechselte zur 10. Klasse auf die berufsvorbereitende Loschmidt-Schule.
Sie machte ein Praktikum in einer Schulküche und hatte danach eine Anstellung in der Küche der Kantine des Rathauses Schöneberg. Über die Wirtschaftsakademie Berlin konnte sie eine Ausbildung in der Küche der Rudolf-Steiner-Schule in Berlin-Dahlem absolvieren. Hier hat sie mittlerweile eine Festanstellung.
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